Wie bei jedem Beruf ist natürlich auch für einen Polizisten wichtig, was er denn für seine Tätigkeit an Einkommen zu erwarten hat. Hier gibt es viele Unterschiede und auch verschiedene Zuschläge, sodass es von großer Bedeutung ist, sich umfassend zu informieren und bestmöglich auch seine Karriere dementsprechend planen zu können.

Inhaltsverzeichnis

1. Grundlegendes zum Polizistengehalt
2. Wovon hängst die Höhe des Gehaltes ab?
3. Unterschiede zwischen angestellten und verbeamtete Polizisten
4. Was verdient ein Polizist in der Ausbildung?
5. So viel verdienen Polizisten
6. Welche finanziellen Zuschüsse können Polizisten erhalten?
7. Karriere machen: Das Gehalt eines Polizisten erhöhen
8. Wie kann ich als Polizist mein Netto-Gehalt beeinflussen?
9. Fazit
10. Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Grundlegendes zum Polizistengehalt

Beim Blick auf das Gehalt eines Polizisten müssen Sie immer wissen, dass die Verdienste Sache der jeweiligen Bundesländer sind und sich somit quer durch die Bundesrepublik voneinander unterscheiden können. Eine Ausnahme bildet die Bundespolizei, bei der der Bund verantwortlich ist für die Bestimmung des Gehaltes. Welcher Polizist wo zuzuordnen ist, erfahren Sie später im Detail.

Grundlage für die Festlegung des Gehalts sind dabei insbesondere die Besoldungsgruppen, die sich vor allem am Einsatzbereich und der persönlichen Berufserfahrung orientieren. Abgesehen davon gibt es viele weitere Bestandteile der Einkünfte, sodass es wichtig ist, sich umfassend mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Wovon hängst die Höhe des Gehaltes ab?

Das Gehalt der Polizisten besteht aus der Besoldung als Beamter. In diesem Zusammenhang gibt es verschiedene Faktoren, die sich auf die Höhe der Einkünfte auswirken. Der zunächst wichtigste Faktor ist die Frage, wo die Polizisten angestellt sind. Denn die Besoldung von Polizisten der Länder unterscheidet sich von denen des Bundes. Bundespolizisten haben ein höheres Gehalt, weil der Bund einfach weniger Beamte bezahlen muss.

Polizisten des Bundes gehören zu

• der Bundespolizei,
• dem Zoll,
• dem Bundeskriminalamt,
• den Feldjägern der Bundespolizei und
• der Polizei am Deutschen Bundestag.

Polizisten der Länder bestehen aus

• Streifenpolizisten
• Polizisten auf der Wache sowie
• Ordnungshüter, die auf Großveranstaltungen tätig sind.
• Der Dienstgrad ist auch ein Faktor, durch den das Einkommen beeinflusst wird. Hier gibt es die Qualifikationsebene 2 im mittlerem Dienst, die Qualifikationsebene 3 im gehobenem Dienst sowie die Qualifikationsebene 4 höherem Dienst.
• Damit aber noch nicht genug, denn auch die individuelle Erfahrung und der jeweilige Einsatzbereich sind ausschlaggebend und werden durch die so genannten Besoldungsgruppen dargestellt. In der entscheidenden Besoldungstabelle A gibt es dabei die Besoldungsgruppen A 2 bis A 16 unterteilt, die den Einsatzbereich widerspiegeln. Die Erfahrung wird dann in acht verschiedenen Stufen pro Besoldungsgruppe dargestellt. Bis zu einem Alter von 29 Jahren rücken Sie als Polizist immer nach zwei Jahren eine Stufe hoch, anschließend und bis zu einem Alter von 39 Jahren alle drei Jahre und mit 40 Jahren alle vier Jahre.
• Zudem gibt es verschiedene Zuschläge, die Polizisten zum Beispiel für Dienste am Wochenende, für Nachtschichten oder auch als Gefahrenzulage bekommen. Der Familienstand sowie eventuell vorhandene Kinder beeinflussen ebenfalls das Einkommen.

Handelt es sich um höhere Stellen, zu denen zum Beispiel der Präsident vom Zollkriminalamt oder der Direktor von der Bundespolizei gehören, kommen feste Gehälter zum Tragen, die in der Besoldungsordnung B festgelegt sind und keine laufzeitbedingten Stufen beinhalten.

Unterschiede zwischen angestellten und verbeamteten Polizisten

Alle Polizisten, ganz gleich ob beim Bund oder beim Land, werden als Beamte eingestellt. Angestellte Polizisten gibt es daher nicht.

Was verdient ein Polizist in der Ausbildung?

Der Verdienst eines Polizisten während der Ausbildung ist das Anwärtergehalt. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Polizisten der Länder und denen des Bundes. Die Höhe ist zudem abhängig davon, ob es sich bei dem Polizisten um einen Anwärter für den mittleren oder für den gehobenen Dienst handelt.

Wird die Ausbildung bei der Bundespolizei absolviert, gibt es im mittleren Dienst ein Anwärtergehalt von 1.310 Euro monatlich und im gehobenen Dienst von 1.360 Euro.

Bei der Landespolizei ist das Anwärtergehalt abhängig von den Bundesländern und liegt beim mittleren Dienst in einem Bereich von 1.170 Euro bis 1.330 Euro im Monat und im gehobenen Dienst kann mit einem Anwärtergehalt von 1.230 bis 1.380 Euro gerechnet werden.

So viel verdienen Polizisten

Wie schon angesprochen ist beim Gehalt zwischen Bundes- und Landespolizisten zu unterscheiden. Einen Überblick über die verschiedenen Gehälter für Bundespolizisten in den einzelnen Besoldungsgruppen und Stufen finden Sie in der folgenden Tabelle.

Um ein Gefühl für das entsprechende Gehalt zu bekommen, sei als Beispiel ein Bundespolizist genommen, der im mittleren Dienst direkt im Anschluss an die Ausbildung als Besoldungsgruppe 7 in der Stufe 1 eingeordnet wird und damit ein Bruttogehalt von rund 2.436 Euro erhält. Dabei sind allerdings noch keine eventuellen Zuschläge berücksichtigt, die zum Beispiel für die Familie oder auch für Nachtdienste hinzukommen.

Um den Unterschied zum Gehalt der Länder deutlich zum Ausdruck zu bringen, sei auch hier ein Polizist betrachtet, der mit der Besoldungsgruppe A 7 im mittleren Dienst einsteigt. Er hat dann beispielsweise in Bayern nur ein Anfangsgehalt von 2.369 Euro und Berliner Polizisten müssen im Gegensatz dazu sogar nochmal 200 Euro weniger einplanen. Geht die Karriere im mittleren Dienst weiter, können Polizisten der Länder bis 4.500 Euro verdienen, während im höheren Dienst auch bis zu 6.000 Euro zu erwarten sind.

Welche finanziellen Zuschüsse können Polizisten erhalten?

Neben der festgelegten Besoldung kommt es durch verschiedene weitere Bestandteile zu einem höheren Einkommen. Dazu gehören:

• Eine Polizeizulage
• Ein sich am Familienstand und der Zahl der Kinder orientierender Familienzuschlag
• Eine Ballungsraumzulage, falls Einsatz und Wohnsitz in München sind
• Eine Sondereinsatzzulage beim Einsatz bei Spezialstellen wie beispielsweise SEK, MEK und USK
• Ein Zuschuss zur Dienstkleidung
• Eine Amtszulage im letzten Amt einer Laufbahn
• Nacht-, Sonn- und Feiertagszulagen
• Eine Strukturzulage
• Vermögenswirksame Leistungen
• Reisekosten
• Trennungsgeld
• Eine jährliche und dem Weihnachtsgeld ähnliche Sonderzahlung

Karriere machen: Das Gehalt eines Polizisten erhöhen

Wie bereits erwähnt, führen die Einsatzbereiche für unterschiedliche Einstufungen zu verschiedenen Besoldungsgruppen. Durch Studien und Weiterbildungen kann also die Chance steigen, in bessere Positionen bzw. zu höheren Dienstgraden zu gelangen und so zu einer höheren Besoldung zu kommen.

Möglichkeiten für einen Aufstieg auf der Karriereleiter sind zum Beispiel:

• Eine Weiterbildung zum Polizeivollzugsbeamten im gehobenen nicht technischen Dienst.
• Mit einer Hochschulzugangsberechtigung gibt es Studiengänge wie Bachelor of Arts in Staatswissenschaften oder Verwaltungswissenschaften, mit denen auch Positionen im höheren Dienst möglich sind.

Wie kann ich als Polizist mein Netto-Gehalt beeinflussen?

Wie in jedem Beruf können auch verschiedene Faktoren dafür sorgen, dass das Netto-Gehalt als Polizist erhöht werden kann. Da ein Polizist keine Sozialabgaben zu leisten hat, ist das Einsparen aber lediglich bei den steuerlichen Abgaben möglich. Hier ist es ratsam zu prüfen, ob ein Wechsel in eine günstigere Steuerklasse für ein höheres Netto sorgen kann.

Um mehr Geld zur Verfügung zu haben, ist es auch sinnvoll, sich um einen Vergleich der privaten Krankenversicherungen zu kümmern, um die optimale Leistung zu einem tollen Preis zu bekommen. Dabei hilft natürlich die Beihilfe, die ein Beamter erhält und durch die nur ein spezieller Tarif mit einem reduzierten Versicherungsumfang abgeschlossen werden muss.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Das könnte Sie auch interessieren

• Dienstunfähigkeits­versicherung für Polizisten
• Haftpflichtversicherung für Polizisten
• Private Krankenversicherung für Polizisten
• Private Rentenversicherung für Polizisten
• Riester-Rente für Polizisten